Aus den Pharmakologischen Institut der Okayama Medizinischen Fakultat (Vorstand: Prof. Dr. K. Okushima). Beitrage zur Wirkung des Adrenalins, Ephedrins, und Adrenalons auf den Blutdruck, im Vergleich zu andren Giften. Von Kazutern Akimoto und Masayuki Kinoshita. Eingegangen am 18. April 1933. Durch Cocain (0.005-0.03g/kg subkutan) wird die Blutdruckwirkung dieser 3 Sym pathicusgifte betrachtlich beeinflusst, die Blutdrucksteigernde Wirkung des Adrenalins wird, wie bekannt, verstarkt und die minimal wirksame Dosis wird bis auf 1/2-1/5 ver kleinert. Die blutdrucksenkende Wirkung, die bei kleinen Dosen von Ephedrin oft auftritt, wird verstarkt. Die blutdrucksteigernde Wirkung von grosseren Dosen von Ephedrin wird dagegen aufgehoben oder in eine leichte blutdrucksenkende Wirkung umgewandelt. Die Wirkung des Adrenalons, sei es eine blutdruckseukende (in kleinen Dosen) oder eine steigernde (in grosseren Dosen) wird verstarkt. Alle these Erschein ungen konnen durch die verstarkende Einwirkung erklart werden, die das Cocain auf die Wirkung dieser Gifte ausubt. Die antagonistische Einwirkung des Cocaine auf die blutdrucksteigernde Wirkung des Ephedrins ist schon von Pak und Read, Tainter,
Eds and Hamet gefunden, und wird von Hamet auf die Verschiedenheit der Angriffs punkte des Ephedrins und des Adrenaline zuzuckgefuhrt. Verf. fuhrt dies hingegen auf die Verstarkung des Wirkung des Ephedrins auf die Vasodilatoren durch Cocain zuruck. Nach Vorbehandlung mit Cinchonin (0.01-0.03g/kg) wird die blutdrucksteigernde Wirkung des Adrenalins, Ephedrins und Adrenalons, wie bekannt, vollstandig gehemmt oder sogar umgekehrt. Die blutdrucksenkende Wirkung des Ephedrins und Adre nalons wird dagegen Jurch Cinchonin verstarkt. Diese Erscheinungen werden durch die Lahmung der vasokonstriktorischen Sympathicusfasern durch Cinconin erklart. Nach dem Erloschen der Blutdrucksteigerung, die nach grosseren Adrenalindosen ausgelost wird, tritt die Wirkung des Adrenalins bei nochmaliger Anwendung starker auf, sodass die wirksame Minimaldosis verkleinert wird. In demselben Verhaltnis wird die blutdrucksteigernde Wirkung des Ephedrins in eine blutdrucksenkende umgekehrt, Ferner,wird die blutdrucksenkende Wirkung des Adrenalons dabei in eine blutdruck. steigernde umgekehrt. Die wirksame Minimaldosis des Adrenalons wird verkleinert wobei die Wirkung in einer Blutdrucksenkung besteht. Diese Veranderungen in der Wirkung dieser 3 Stoffe konnen alle mit der Steigerung der Empfindlichkeit der vaso konstriktorischen resp. dilatatorischen Fasern des Sympathicus erklart werden. Durch these Befunde ist die Verschiedenheit der Wirkungsweise der 3 Sympathicus gifte demonstriert worden. (Kurze Inhaltsangabe).
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