Wortbildung im Deutschen ( Präfixbildung bei Verben) 99119009-1 -
1. Einleitung 2. Der Akzent 2.1.Trennbare oder untrennbare Vorsilben 2.2. Die Rolle des deutsches Akzentes 3. Die Belege 3.1. Bedeutungsunterschied bei trennbare oder untrennbare Vorsilben ( durch-, über-, unter-, um-, ) 4. Etymologischer Gesichtspunkt 4.1. Vergleich (durchsetzen und übersetzen) 5. Schluss 1. Einleitung Mich interessieren bei diesem Thema besonders trennbare oder untrennbare Vorsilben bei den Verben. Die Satzbedeutung und Satzstruktur einer Vorsilbe ändert sich bei Verben, wenn sie trennbar oder untrennbar sind, und zwar je nachdem, ob eine Vorsilbe einen Akzent hat oder nicht. Der japanische Akzent ist ein Pich-Akzent und im Japanischen gibt es ähnliche Beispiele, bei denen die semantische Bedeutung bei Satzintonation eine andere oder klarer wird. z. B. (s. S. 114) Auch die Verben mit Vorsilben bilden eine Verbklammer (ein Teil ist eher grammatisch, der andere eher lexikalisch). Es gibt keine entsprechenden Vorsilbe bei den Verben im Japanischen und somit auch keine trennbaren Verben. Ich war der Meinung, dass es nur trennbare und untrennbare Verben gibt, doch ich habe nicht daran gedacht, dass trennbare oder untrennbare Verben gibt, die - 2 -
die gleiche Vorsilbe, aber zwei verschiedene Akzentpositionen haben können. Die Vorsilben verändern selbstverständlich die Bedeutung eines Wortes. Die Vorsilben bei den Verben, nämlich bei den trennbare Verben und den untrennbaren Verben, beeinflussen nicht nur die Satzbedeutung, sondern auch die Satzstruktur. Dieser Unterschied zwischen dem Deutschen und dem Japanischen ist meiner Meinung nach interessant genug, um die Vorsilben bei der Verben zu untersuchen. 2. Der Akzent 2. 1. Trennbare oder untrennbare Vorsilben Bekannt ist, dass die trennbare Vorsilbe einen Akzent hat und die untrennbare Vorsilbe nicht. Die Beispiele der trennbaren Vorsilben sind an-, ab-, auf-, aus-, ein-, hin-, nach-, vor-, zu-, usw., die einen Akzent haben. Als untrennbare Vorsilben sind be-, emp-, ent-, er-, ge-, miss-, ver-, zer-, die selbst keinen Akzent haben, sondern der Akzent liegt auf dem 2. Morphem des Verbs (be ginnen). Folgende Vorsilben haben entweder einen Akzent oder aber keinen, d.h. sie sind entsprechend trennbar oder nicht ( durch-. hinter-, über-, um-, unter-, voll-, wider-, wieder- ). Nach Oiwa (, 1978, S. 108, 109) gibt es normalerweise trennbare oder untrennbare Vorsilben, wenn sie eine eigentliche, räumliche, konkrete, adverbiale Bedeutung haben, und das Verb wird ein trennbares Verb. In den meisten Fällen gibt es aber metaphorische, abstrakte Bedeutungen bei untrennbaren Verben. Allein diese Beziehung ist bei um- umgekehrt. ~ ~ um- 2.2. Die Rolle des deutsches Akzentes Im Deutschen ist der Akzent ein Stress-Akzent. Ein Stress-Akzent steht in Beziehung mit der Betonung und der Länge der Silben. - 3 -
Ein Stress-Akzent hat 2 Rollen (s. 1993 S. 66, 67). 1. Der Stress-Akzent unterscheidet zwischen den eigentlichen deutschen Wörtern( Erbwörter / Lehnwörter) und den Fremdwörtern. Beim Deutschen hat die Wurzel (dieses Element ist die Basis der Bedeutung) den Akzent, einen Stress-Akzent". Der Akzent liegt normalerweise auf dem ersten Ton. Aber die Fremdwörter haben eine andere Endung, deshalb auch einen anderen Akzent. (z. B. ieren hat immer einen Akzent: infor mieren, organi sieren, revolu tieren usw. ) 2. Er ist entscheidend für die Unterscheidung, ob eine Vorsilbe trennbar ist oder nicht. Man erkennt dies daran, dass trennbare Verben einen Akzent auf den Vorsilben haben und untrennbare Verben nicht auf den Vorsilben. Die trennbaren oder untrennbaren Verben bekommen eine andere Bedeutung, je nachdem, ob sie einen Akzent auf den Vorsilben haben oder nicht. (z. B. hin setzen, be setzen, über setzen und über setzen ) 3. Belege aus den Wörterbüchern 3.1. Bedeutungsunterschied bei trennbare oder untrennbare Vorsilben ( durch-, über-, unter-, um-, ) Vergleicht man die trennbare oder untrennbare Verben, die die gleiche Vorsilbe, aber verschiedene Akzentpositionen haben, sind sie insbesondere verschieden in der genauen Bedeutung und im Gebrauch in der Gegenwartssprache, die in den Wörterbüchern angeführt ist. Es gibt auch viele Wörter, die die gleiche Schreibung, aber unterschiedliche Positionen des Akzentes haben. Aber auch darüberhinaus gibt es immer deutliche Bedeutungsunterschiede zwischen zwei Wörtern. Anderseits ändert sich die Sprache mit der Zeit. - 4 -
In der Gegenwartssprache gibt es die Verwendung mit einer Präposition (mit einer Schnur eine Schnur (Akk.)) jetzt nicht mehr und man findet nur noch das trennbare Verb im Wörterbuch. Nach dem Deutschen Wörterbuch (1968, S. 3681): um binden durch Binden (an sich/ jm. ) befestigen: einen Schal umbinden um binden mit einer Schnur o.ä. zusammennehmen, zusammenfassen: einen Blumenstrauß mit einem Band um binden und nach dem Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache (2003, S. 1058): um binden etwas um einen Körperteil (herum) binden: sich einen Schal, ein Kopftuch, eine Schürze umbinden Obwohl es vergleichsweise viele Wörter gibt, beschränke ich mich auf folgende Belege, die ich aus den Wörterbüchern auswählte: durch-, über-, unter-, um-,. Die Bedeutungen der Wörter sind aus dem Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache, 2003 genommen. Folgende Abkürzungen werden verwendet: (Vt. ) transitives Verb, (Vi.) intansitives Verb, (Vr.) reflexives Verb, (Vt./ Vi. ) transitives Verb, das auch ohne Akksativobjekt verwendet werden kann, (js. ) jemandes, (jm.) jemandem, (jn. ) jemanden, Beispielesätze werden in Schrägdruck geschrieben: In Wörtern wie durch brechen, durch brechen zeigt das an, wohin der Akzent kommt. zeigt an, dass das Verb trennbar ist. Belege: durch- : a. durch brechen 1. (Vt. ) etwas in zwei Teile brechen 2. (Vi.) etwas bricht in zwei Teile, etwas zerfällt durch brechen (Vt. ) durch ein Hindernis kommen, indem man sich schnell und mit Kraft bewegt (S. 252) b. durch fahren (Vi. ) 1. durch eine enge Stelle, eine Öffnung (hindurch) fahren 2. (quer) durch ein Gebiet o.ä. fahren - 5 -
3. so lange oder bis zu einem bestimmten (zeitlichen oder räumlichen) Punkt ohne Pause, ohne Unterbrechung fahren durch fahren (Vt. ) 1. von einer Grenze eines Gebietes zur anderen fahren oder innerhalb eines Gebietes von einem Punkt zu einem anderen fahren 2. ein Gedanke o.ä. ist plötzlich bei jm. vorhandern und bewirkt ein starkes Gefühl (der Freude, der Angst o.ä. ) (S. 253) c. durch schauen (Vt. ) durchblicken, durchsehen durch schauen (Vt. ) 1. js. wahren Charakter erkennen 2. etwas als List oder Betrug erkennen 3. das Prinzip oder Zusammenhänge von etwas Kompliziertem begreifen (S. 257) d. durch setzen 1. (Vt. ) erreichen, dass etwas gemacht oder realisiert wird, obwohl andere dagegen sind 2. (Vr. ) (als Autorität oder Vorgesetzer) jn. dazu bringen zu gehorchen 3. trotz Widerstands seine Ziele erreichen 4. etwas wird von den meisten Leutenakzeptiert durch setzen (Vt. ) viele Personen/ Dinge sind irgendwo ( gleichmäßig) verteilt (S. 258) über- : a. über legen (Vt. ) etwas über jn./ sich legen über legen (Vt. /Vi. ) seinen Verstand benutzen, un zu einer Entscheidung oder einer Erkenntnis zu kommen (S. 1049) - 6 -
b. über setzen 1. (Vt. ) jn. mit einem Boot oder einer Fähre von einem Ufer ans andere bringen 2. (Vi. ) mit einem Boot oder einer Fähre ans andere Ufer fahren über setzen (Vt. /Vi. ) einen Text mündlich oder schriftlich in einer anderen Sprache wiedergaben (S. 1052) c. über springen (Vi. ) etwas bewegt sich schnell von seinem Ort zu einem anderen (meist Funken) über springen (Vt. ) 1. über etwas springen 2. = auslassen (S. 1052) d. über treten (Vi. ) 1. ein Fluss breitet sich über die Ufer aus (besonders wegen starker Regenfälle o.ä. ) 2. von einer Organisation oder Religionsgemeinschaft zu einer anderen wechseln 3. in eine Schule wechseln 4. Sport; beim Weitsprung über Markierung treten, sodass der Sprung ungültig ist über treten (Vt. ) gegen etwas verstoßen, sich nicht an etwas halten (S. 1053) unter- : a. unter halten (Vt. ) etwas unter etwas halten (S. 1082) unter halten 1. (Vr. ) zwei oder mehrere Personen sprechen miteinander (besonders zum Vergnügen) über jn./ etwas 2. (Vt.) jn./ sich so beschäftigen, dass die Zeit angenehm schnell vergeht 3. ein Unternehmen, einen Betrieb o.ä. finanzieren, organisieren, o.ä. - 7 -
4. dafür sorgen, dass etwas in gutem Zustand bleibt (meist durch Finanzierung der Kosten dafür) 5. Geld für js. Kleidung, Nahrung und Wohnung zahlen 6. dafür sorgen, dass etwas auch weiterhin existiert oder sich positiv entwickelt (S. 1081) b. unter schieben (Vt. ) etwas unter jn. schieben: einem Kranken ein Kissen unterschieben. unter schieben (Vt. ) (in böser Absicht, um jm. zu schaden) behaupten, dass jemand etwas Negatives gesagt oder getan hat jm. etwas unterstellen (S. 1084) c. unter stellen 1. (Vt. ) etwas in einem Raum stellen, um es dort aufzubewahren 2. (Vr. ) sich zum Schutz gegen Regen, Schnee o.ä. für kurze Zeit unter ein Dach o.ä. stellen unter stellen (Vt. ) 1. jm./ einer Institution die Leitung von etwas/ die Weisungsbefugnis über jn. Geben 2. von jm. etwas Negatives glauben oder behaupten, obwohl man es nicht beweisen kann 3. etwas (als Hypothese) annehmen (S. 1084) d. unter ziehen (Vt. ) 1. ein zusätzliches Kleidungsstück unter einem anderen (meisten als Schutz vor Kälte) anziehen 2. eine Masse vorsichtig unter eine andere geben(ohne zu rühen) unter ziehen 1. (Vr. ) etwas tun, das unangenehm oder mit Mühen verbunden ist 2. (Vt.) jn. verhören 3.jn./ etwas prüfen (S. 1086) - 8 -
um- : a. um fahren (Vt. ) beim Fahren so gegen jn./ etwas stoßen, dass er/ es umfällt um fahren (Vt. ) in einem Bogen um ein Hindernis o.ä. fahren (S. 1058) b. um reißen (Vt. ) jn./ etwas durch eine plötzliche, kräftige Bewegung zu Boden reißen um reißen (Vt. ) die wichtigen Aspekte von etwas kurz beschreiben (S. 1061) c. um schreiben (Vt. ) einen Text ändern und noch einmal schreiben um schreiben (Vt. ) 1. etwas mit anderen Worten sagen 2. die wichtigsten Merkmale von etwas (kurz) beschreiben (S. 1061, 1062) d. um stellen (Vt./Vi. ) 1. etwas von einem Platz an einen anderen stellen 2. einen Hebel o.ä. anders stellen: die Weichen 3. etwas (für jn.) (in bestimmter Hinsicht) ändern (Vr. ) 4. sich veränderten Umständen oder Situationen anpassen um stellen (Vt. ) Personen bilden einen Kreis um jn./ etwas (herum), damit er/ es nicht entkommen kann: Die Polizei umstellte das Haus, in dem sich der Dieb aufhielt. (S. 1063) 4. Etymologischer Gesichtspunkt 4.1 Vergleich (durchsetzen und übersetzen) Während meiner Untersuchung, fragte ich mich, ob es eine Beziehung zwischen den trennbare Verben und Grundwörtern der trennbaren Verben gibt. Darum brauchte ich einen anderen Gesichtspunkt als den der Akzentpositionen, - 9 -
um von die Grundwörter zu untersuchen. Deshalb füge ich hier in meine Untersuchung einen etymologischen Gesichtspunkt hinzu. In meinen Beispielen sind durchsetzen und übersetzen angeführt. Die beiden Wörter haben zwei Akzentpositionen und verschiedene Bedeutungen. Weil ich persönlich Interesse an diesen Wörtern, besonders übersetzen habe, betrachte ich dieser Wörter noch ein mal speziell. Zu übersetzen findet man folgende Erklärungen der Wortbedeutung: Nach Duden Band 7 Etymologie, (1989, S. 670): über setzen: über ein Wasser bringen (mhd. übersetzen, ahd. ubarsezzen) über setzen: in eine andere Sprache übertragen (17.Jh. : wohl nach gleichbed. lat. traducere, transferre; mhd. übersetzen bedeutete hingegen übermäßig besetzen, überlasten; bedrängen ) und nach dem Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, (1993, S.1285): über setzen: von einem Flußufer zum anderen fahren, bringen, ahd. ubarsetzen von einem Ort an einen anderen bringen (um 800), mhd. übersetzen hinüberversetzen über setzen: aus einer Sprache in eine andere übertragen, dolmetschen ( 17.Jh., vgl. bereits mnd. ōversetten, 15.Jh. ), nach lat. trādūcere oder trānsferre; vgl. mhd. übersetzen übermäßig besetzen, besteuern, schriftlich verfassen Wie oben kann man kennen, dass über setzen und über setzen auf den zwei anderen Wörter beruhen. Das über setzen erschien früher als das über setzen. Man kann sagen, dass das über setzen ein deutsches Erbwort und über setzen ein Lehnwort aus dem Lateinischen war. Aber durch die Änderung der Sprache wurden beide Wörter deutsche Wörter, und erhielten mit der Zeit die gleiche Schreibung, weil meiner Meinung nach auch in der Vorsilbe, über- sich die ursprüngliche Bedeutung zu einer abstrakten änderte. - 10 -
Zu durchsetzen findet man folgende Erklärungen der Wortbedeutung: Nach Duden Band 7 Etymologie, (1989, S. 670): durch setzen: gegenüber Widerständen verwirklichen (18.Jh. ) durch setzen: vollständig besetzen, durchdringen (mhd. durchsetzen) und nach dem Etymologischen Wörterbuch des Deutschen, (1993, S.1285): durch setzen: sich hindurchbewegen (16.Jh. ) ein Vorhaben (gegen Widerstand) ausführen (17.Jh. ) durch setzen: mit etwas versehen, ausstatten, etwas miteinander vermischen, einer Masse beimengen, mhd. durchsetzen vollständig mit etwas besetzen, belegen, auslegen, zieren. Bei dem Fall durch setzen und durch setzen sieht es anderes als bei über setzen und über setzen aus. Das untrennbare Verb durch setzen ist älter als das trennbare durch setzen. Nach meiner Meinung wurde das trennbare Verb durch setzen von durch setzen abgeleitet. Die Bedeutung der Vorsilbe, durch- wurde stärker und konkreter beim untrennbaren Verb, und es entstand zusätzlich ein trennbares Verb. Von diesem etymologischen Gesichtspunkt aus gesehen, sehen die Wörter anders aus, obgleich es ein gleiches Grundwort gibt. Eine Wortform (z.b. über setzen) wird aus zwei verschiedenen Wörtern gebildet oder abgeleitet von einem Wort (durch setzen). Das zeigt, dass die Vorsilben die Bedeutung in konkrete und damit trennbare Verben bilden- oder in abstrakte und damit untrennbare Verben bilden. 5. Schluss Während meiner Untersuchung, dachte ich, dass trennbare oder untrennbare Verben, die die gleiche Schreibung, aber unterschiedliche Akzentpositionen und andere deutliche Bedeutungen haben, in der Minderzahl bei den Verben sind. Bei den trennbaren oder untrennbaren Vorsilben wie durch-, über-, um-, unter-, usw. gibt es auch viele Wörter, die zwei verschiedene Akzentpositionen, aber - 11 -
eine nicht völlig unterschiedliche Bedeutung, sondern eine ähnliche haben. In den älteren Wörterbüchern ( Deutsches Wörterbuch, 1968 und, 1992) stehen zwei Wörter, die die gleiche Schreibung und verschiedene Akzentpositionen haben ( wie z.b. um binden und um binden). Die Bedeutung der Wörter ist nicht so unterschiedlich. In einem gegenwärtigen Wörterbuch steht nur ein einziges Wort ( umbinden). Es gibt mehrere Wörter mit Vorsilben, die den Akzent nicht auf der Vorsilbe haben, sondern auf dem Grundwort, besonders mit der Vorsilbe über-. Aber bei der Vorsilbe um-, kommt ein Akzent auf die Vorsilbe. Ich habe durch meine Untersuchung als Ergebnis folgendes erhalten: Wenn zwei Wörter fast die gleiche Bedeutung haben und die gleiche Wortart sind, wählt und gebraucht man eins der beiden möglichen Wörter. Dabei erweitern sich die abstrakten Bedeutungen der Vorsilben und haben auch konkrete Bedeutungen in jedem der Wörter. Wenn aber eine Vorsilbe eher eine konkrete Bedeutung hat, wird das Verb ein trennbares Verb. In den meisten Fällen gibt es eine abstrakte Bedeutung bei untrennbaren Verben. Aber bei um- ist diese Beziehung das Gegenteil. Bei um- Vorsilben-Wörtern gibt es mehrere trennbare Verben, die abstrakte Bedeutung haben, bei der Vorsilbe über- sind die Verben untrennbar. Deswegen gibt es bei der Vorsilbe über- mehrere Wörter, die einen Akzent auf dem Grundwort, und bei um- mehrere Wörter, die einen Akzent auf der Vorsilbe haben. Außerdem bei den trennbaren oder untrennbaren Verben, die zwei verschiedene Akzentpositionen und die andere Bedeutungen haben, ist die etymologische Untersuchung für mich sehr interessant und auffallend, weil meine Fragen über die Bedeutungsunterschiede der trennbaren oder untrennbaren Verben ein bisschen geklärt wurden. Eine davon war, warum sich bei trennbaren oder untrennbaren Verben die Bedeutungen durch Unterschiede der Akzentpositionen ändern. Eine andere war, warum die Verben, obwohl sie die gleiche Schreibung haben, trennbar oder untrennbar sind. Bei der Untersuchung des etymologischen Gesichtspunkts klärte es sich. Ich bin der Meinung, dass die trennbaren oder untrennbaren Verben nicht nur aus - 12 -
einem Wort, sondern aus zwei Wörtern gebildet sind, oder eine Ableitung eines Wortes sind. Ob es trennbare oder untrennbare Verben sind und eine Vorsilbe einen Akzent hat oder nicht, zeigt an, dass es eine Unterscheidung der Bedeutungen gibt. - 13 -
durch-, über-, um-, unter-, durchsetzen übersetzen übersetzen durchsetzen über- um- um binden - 14 -
um binden über- um- Literatur 1996 1992 1993 Wortschatz und Wortbildung 2002 1980 1995 Franz-Anton Neyer 1997 1978 Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, M- Z, Wolfgang Pfeifer, Berlin, 1993 Deutsches Wörterbuch, Gerhard Wahrig, Gütersloh, 1968 Duden Band 7 Etymologie, Günter Drosdowski, Mannheim, Wien, Zürich, 1989 Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache, Dieter Götz, Günter Haensch, Hans Wellmann, Langenscheidt KG, Berlin und München, 2003 Erich Mater, Trennung der Kompositionsglieder. Wortlänge der Grundwörter (Deutsche Verben 9) Leipzig, 1970 Ludwig M. Eichinger, Studienbibiliographien Sprachwissenschaft 10 Deutsche Wortbildung, 1994-15 -