OKAYAMA-IGAKKAI-ZASSHI Jg. 45. Nr. 11. November 1933. Aus der Med. Klinik von Prof. Dr. K. Kakinuma der Okayama Medizinischen Fakultat Uber das spezifische Gewicht der Erythrozyten von Kaninchen und Hunden. Von Dr. Kazuo Sonobe. Eingegangen am 15. Marz 1933. Der Verf. hat Versuche unter der Voraussetzung vorgenonmen, dass das spez. Gew. der Erythrozyten bei Verschiedenen Anderungen des inneren Milieus des Organismus (wie z. B. bei exper. Anamie sowie bei Exstirpation der Schilddrusen usw.) etwaige Veranderungen zeigen konnte, weil schon von Oda festgestellt worden ist, dass das spez. Gew. meter von den kolloidchemischen Zustanden der Zellen selbst als vom Wassergehalt derselben abhangig ist. Ausserdem untersuchte der Verf. die Schwank ungen des Hgl-gehaltes und der Zahl der roten und weissen Blutzellen sowie d er retikulierten Erythrozyten (r. E.) und der Blutplattchen. Zur Messung des spez. Ge wichts wurde die Reznikoffsche Methode angewandt, da sie fur die serienweise Blu tentnahme am bequemsten ist.
Die zusammengefassten Resultate sind wie flogt ; 1) Das spez. Gew. der Erythrozyten von 21 normalen Kaninchen betrag 1.104-1.101, durchschnittlich 1.102. Was den Durchschnittswert von Hamoglobin, Erythro zyten, weissen Blutzellen, Blutplattchen und r. E. betrifft, so war je 80% (nach Sahli) 6,19 Mill. 6,845, 0,398 Mill. in 1ccm. bzw. 0,66% fast wie schon von fruheren Autoren angegeben. 2) Bei Phenylhydrazin (0,1g. intravenos) -und Verblutungsanamie (30-40ccm. Blu tentnahme wurde immer eine vorubergehende Senkung des spez. Gew. gefunden, und zwar bei der exsteren bis 1,090, und bei der letzteren bis 1,096 die aber in drei Wochen fast ganz verschwand, wahrend sich sowohl die Anamie als auch die anamische Leukozytose noch fruher (etwa in 2 Wochen) besserten. Die schon bekannte Zunahme der r. E. bei solchen Anamien verschwand fast gleich mit der Anamie oder zuweilen etwas spater, ja sogar trat manchmal nach 2 Wochen wieder eine Zunahme auf. Die Schwankungen der Blutplattchenzahl waren immer ganz verschieden. 3) Nach der Schilddrusenexstirpation sank das spez. Gew. ebenfalls herab, und zwar mit der Zeit bis 1095, evtl. bis 1,093. Dagegen bleiben Hgl. und Erythrozytenzahl unveradert, wahrend die r. E. etwas verminderten. Die weissen Blutzellen zeigten bisweilen kurz nach der Exstirpation (etwa nach 2 Tagen) eine sprungweise Zunahme, im Gegenteil konnte man manchmal eine Abnahme der Blutplattchen feststellen. 4) Die Herabsctzung des spez. Gew. der Erpthrozyten bei den oben genannten hangt hochstwahrscheinlich nicht von den Anderungen des Wasserbestands der Zellen selbst ab, sondern beruht vielmehr auf einer sonstigen Zustandanderung der selben, da uns die Messungen des spez. Gew. an der schon vorher 60 Minuten lang in einer hypotonischen Kochsalzlosung gelassenen Zellen auch dasselbe Verhalten wie sonst zeigten. 5) Bei Hunden wurde kein Unterschied des spez. Gew. wie der Zahl von Ery throzyten und des Hgl-gehaltes zwischen dem arteriellen und venosen Blute der Milz-, Juglar-Bzw. Femoralgefasse festgestellt. Das gleiche galt auch den weissen und retikulierten Blutzellen. Ubereinstimmend mit den Angaben von Vulpus, Gulland & Fowler, Hamaguchi u. a., wurde doch ein deutlicher Unterschied der Blutplattchen zwischen der Milzvene und -arterie nachgewiesen. (Autoreferat).
9) Robartson, Jour. of. experim. med. Vol. 26. 1917. 10) Opik u. Frei, Yahrb. d. Kinderheilk. C. 1923. 11) P. Reznikoff, Jour, of exper, Med. Vol. 38, 1923. 12) Heinz, Zieglers Beitrage, Bd. 29, 1901.