(0) Gregor suchte sich vorzustellen, ob nicht auch einmal dem Prokuristen etwas *dhnliches passieren konnte, wie heute ihm; (E) die Mbglichkeit dessen mul3te man doch eigentlich zugeben.39 (E) Er wollte tatsuchlich die Tiir aufmachen, tatsuchlich sich sehen lassen and mit dem Prokuristen sprechen; (0) er war begierig zu erfahren, was die anderen, die jetzt so nach ihm verlangten, bei seinem Anblick sagen wurden.4 K. horchte auf. (E) Das SchloB hatte ihn also zum Landvermesser ernannt.41 [...] der Vater [...] dirigierte [...] die Drehbewegung [...] mit der Spitze seines Stockes. Wenn nur nicht dieses unertragliche Zischen des Vaters gewesen ware!42
[...] der junge Mann [...] sagte [...]:) war in diesem Dorfwirtshaus?43 Ich werde telefonisch anfragen. (Wie, auch ein Telefon [...] aber warum konnte er, der geglaubt hatte, sich auf seinen Kiirper verlassen zu kormen [...] warum konnte er einige schlechte and eine schlaflose Nacht nicht ertragen, warum wurde er crerarie bier cn iinhehprrcrhhar miirle f 144 Hatte er die Leute nicht richtig beurteilt? man sich verstellt [...]? 45 Hatte er seiner Rede zuviel Wirk ung zugetraut? Hatte Was es nicht das SchuldbewuBtsein, das ihm den Verstand schurfte? Und Zeugen hatte er gleich mitgebracht und nannte sie noch aul3erdem unvoreingenommen und unbeeinflul3t? Gaunerei, nichts als Gaunerei! Und die Herren duldeten das und anerkannten es noch als richtiges Benehmen?46 [...] wenn er sich schliel3lich so fallen liel3, mul3te geradezu ein Wunder geschehen, wenn der Kopf nicht verletzt werden sollte. Und die Besinnung durfte er gerade jetzt urn keine Preis verlieren; liber wollte er im Bett bleiben.47 Konnte er sich auf semen eigenen Verstand tatsuchlich schon so wenig verlassen? 48 Sie war auch schuld daran, dab er heute nicht zu Abend gegessen and dab er den fur heute beabsichtigten Besuch bei Elsa unterlassen hatte. Beides konnte er allerdings noch dadurch nachholen, dab er jetzt in das Weinlokal gieng [...] 49
Jemand mul3te Josef K. verleumdet er eines Morgens verhaftet. haben, denn ohne dab er etwas Beses getan hatte, wurde
Es war spat abends, als K. ankam. Das Dorf lag in tiefem Schnee. Von Schlol3berg war nichts zu sehen, Nebel und Finsternis umgaben ihn, such nicht der schwachste Lichtschein deutete das grol3e Schlol3 an. Lange stand K. auf der Holzbro-cke, die von der Landstral3e zum Dorf fu-hrte, und blickte in die scheinbare Leere empor.52
Abkii rzung T.1= Franz Kafka:Tagebiicher Band1:1909-1912. hg. von Hans-Gerd Koch, Michael Muller und Malcolm Pasley, Frankfurt am Main:S. Fischer Verlag, 1990, T.2= Franz Kafka:Tagebiicher Band2:1912-1914. hg. von Hans-Gerd Koch, Michael Willer und Malcolm Pasley, Frankfurt am Main:S. Fischer Verlag, 1990, T.3= Franz Kafka:Tagebiicher Band3:1914-1923. hg. von Hans-Gerd Koch, Michael Willer und Malcolm Pasley,Frankfurt am Main:S.Fischer Verlag, 1990, L.=Franz Kafka:Ein Landarzt und andere Drucke zu Lebzeiten. hg. von Wolf Kittler, Hans-Gerd Koch und Gerhard Neumann, Frankfurt am Main:S. Fischer Verlag, 1994, V.= Franz Kafka:Der Verschollene. hg. von Jost Schillemeit, Frankfurt am Main:S. Fischer Verlag, 1983, P.=Franz Kafka:Der Procel3. hg. von Malcolm Pasley, Frankfurt am Main:S. Fischer Verlag, 1990, S.=Franz Kafka:Das Schlol3. hg. von Malcolm Pasley, Frankfurt am Main:S. Fischer Verlag, 1981, Be.=Franz Kafka:Beschreibung eines Kampfes und andere Schriften aus dem Handschrift. hg. von Malcolm Pasley, Frankfurt am Main:S. Fischer Verlag, 1993, Z.=Franz Kafka:Zur Frage der Gesetze und andere Schriften aus dem Nachlal3. hg. von Jost Scillemeit, Frankfurt am Main:S. Fischer Verlag, 1992, F.= Franz Kafka:Brife an Felice., Frankfurt am Main:S. Fischer Verlag, 1967 Geistesgegenwart, Menschenkenntnis, Menschenkenntnis, einer gewissen GroBitigigkeit [...] 2 n 0 1 4 Vgl. Z., S.12 Du dagegen ein wirklicher Kafka an Starke, Gesundheit, Appetit, Stimmkraft, 6 F., S.25014-15/01/1913 7 Gustav Janouch: Gesprache mit Kafka. Frankfurt a. M.:S. Fischer Verlag GmbH, 1968, S. 55-56 8 F., S.197 9 T.1, S.223 10 Friedlich Beil3ner:Der Erzdhler Franz Kafka. Stuttgart:W. Kohlhammer GmbH, 1961, S.9 11 Ibid. S28 12 Ibid. S,28 13 Ibid. S.28 14 Ibid. S.34 15 Martin Walser: Beschreibung einer Form. Versuch ilber Franz Kafka. Frankfurt a. M.:Ullstein, 1973, S.16 16 BeiBner: a. a. 0. S.29 17 Ibid. S.17 18 Ibid. S,17 19 V., S.249 20 V., S.249 21 V., 5.251 22 V., S.249
23 24 25 Walser: a. a.0. S. 18 S., S.330 Beil3ner: a. a. 0. S.35-36 26 Ibid. S.36 27 Walser: a. a. 0. S.27 28 V., S.9 29 Vgl. Walser: a. a. 0. S.20ff. 30 Vgl. S., S.60 32 S., S.90 33 Be., S.85 34 Walser: a. a. 0. S.30 38 Binder, Harumut: Motiv und Gestaltung bei Franz Kafka. Bonn:H.Bouvier u. Co. Verlag, 1966,S.201 ff. 36 Binder: a. a. 0. S.211 37 Ibid. S.188 38 Vgl. Der Duden. Gramatik der deutschen Gegenwartssprache. Bd.4., 1984, S.173 39 L., S.101 49 L., S.104 41 S., S.13 42 L., S.112-113 43 S., S.11 44 S., S.330 45 P,S.57 46 V., S.29-30 47 L., S.98 48 P., S.144 49 P., S.32 80 F., S.396-397 10/06/1913 51 Winfried Kudszus: Erzahlhaltung und Zeitverschiebung in Kafkas "Prozel3" und "Schlol3" In:Franz Kafka Darmstad: wissenschaftliche Buchgesellschaft., 1973, S.331 52 S., S.9 83 Kudszus: a. a. 0. S.333 84 L., S.52. 88 T.2, S.101 23/09/1912 56 T.2, S.101 23/09/1912 87 F., S.306 58 Vgl. ibid. S.299 ff. 89 Ibid.S.67 69 Franz Kafka: Beim Bau der chinesischen Muer und andere Schriften aus dem Nachlal3. Frankfurt am Main:Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, 1994, S.178 61 Franz K. Stanzel:Tvnische Formen des Romans. Giittinzen:Vandenhoeck & Runrecht. 1964. S.25 63 Ibid. S.30 64 Ibid. S.30
Kafka in seiner Erzahlperspektive SATO Tomomi, KURIBAYASHI Sumio Abteilung der Europaischen und Amerikanischen Kulturforschung Osaka Kyoiku University, Kashiwara, Osaka 582-8582, Japan In diesem Aufsatz wird ein Versuch gemacht, Kafkas Werke aus dem Gesichtpunkt Ausdriicke seines Innenlebens zu analysieren und in Zusammenhang damit die Erzahlperspektive zu behandeln. Zu diesartiger Analyse haben bisher die Forschungen von F. BeiBner und M. Walser beigetragen. Hier werden die darauf bezogenen Er-Erzahlungen zum Gegenstand dieses Aufsatz gemacht. Sie wurden grotenteils von 1912 bis 1914 geschrieben, wo er unter den verschiedenen Problemen der Ehe litt, und die Wende seiner Erzahlperspektive wird deswegen in ihnen am klarsten erkennbar. In Kafkas Erzahlung, die von der Perspektivfigur der einsinnig" dargestellt wird, ist allwissender Erzahler nicht zu spliren und der Erzahler kongruiert mit der Perspektivfigur. Beil3ner schlug daher den Begriff der Einsinnigkeit" vor. Solche Erzahlhaltung passt dazu, Kafkas Innenleben zum Ausdruck zu bringen, weil er der einzige ist, der seinen Traum betrachten kiinnte. Aus dem Gesichtpunkt der Darstellungstechnik gesehen, ist die Kongruenz zwischen Erzahler und Hauptfiguren zu spiiren. Zum Beispiel verwandte oft Kafka bei der Darstellung erlebte Rede, die die Erzahlperspektive in das Bewul3tsein der Figur verlegen kann. Kafka bedient sich auch der anderen verschiedenen Darstellungstechnike, urn alles, was erzahlt wird, aus der Wahrnehmung der Figur darzustellen. Bei Kafkas Erzahlhaltung ist die Einsinnigkeit zwar die wichtigste Eigentiimlichkeit, aber sie ist in seinen Erzahlungen der genannten Zeitspanne nicht perfekt durchgesetzt. Das sind keine Verfehlungen, sondern Kafka macht es mit Absicht. Kafka liel3 mit dem Perspektivenwechsel seinen Leser davon wissen, dab er sich nicht immer auf den Erzahler verlassen kann. Infolgedessen liest der Leser nachdenkend und bildet nach seinem Verstehen eine eigene Erzahlung. Auf diese Weise schwangt die Erzahlwelt fortwahrend ebenso wie Kafkas Innenleben. Kafka hatte selbst seine Erzalwelt so angesehen, dab sein Innenleben auf dem Papier nicht vtillig ausgedriickt werden lainnte, sondem zum Teil dem Verstehen des Lesers iiberlassen werden sollte. Aber er mubte in der Tat auf diese Mtiglichkeit verzichten. Wenn Kafka sein Innenleben als Gegenstand zum Schreiben betrachtet, dann ist es nicht mehr das Subjektiv, sondem das Objektiv. Das bedeutet, dab das, was solcherweise ausgedrtickt wird, weder Wirklichkeit noch Kunst sei. Tatsachlich hatte Kafka seit 1916 grtibtenteils Ich-Erzahlungen geschrieben, was bedeuten miibte, dab sich sein Erkenntnis in Bezug auf das Schreiben veranderte. Diese Verzanderung diirfte daftir Beweis sein, dab Kafka sein Innenleben aufs Papier auszudriicken versuchte. Key Words : die Literatur, das Erzahlen, Franz Kafka, die Perspektive