Aus der Dermalo-urologischen Klinik der Okayama medizinischen Fakultat (Vorstand: Prof. Dr. Hiroshi Negishi). Uber die biologische Wirkung der Hohensonnenstrahlen (I. Mitteilung). Von Dr. Ritsuo Higaki. Eingegangen am 13. Oktober 1932. Ich babe schon fruher bei verschiedenen Dermatosen den Calcium- und Kalium gehalt im Blutserum bestimmt und dabei, ohne es beabsichtigt zu haben, gefunden, dass sich bei den meisten Patienten, die zwecks Therapie mehrmals mit der kunstlichen Hohensonne bestrahlt wurden, eine Vermehrung des Calciumgehaltes zeigte (s. diese Zeitschr. Jg. 41, Nr. 12). Diesmal habe ich experimentell den folgenden Versuch var genommen, um die Beziehung zwischen der Bestrahlung und dem Calciumgehalt im Blute einerseits und den Einfluss der ersteren auf den Kaliumgehalt im Blute anderer seits, da das Kalium bekanntlich eine antagonistische Wirkung gegen das Calcium aufweist, genau zu studieren. Was die Untersuchungsmethoden_anbelangt, chen) mit verschiedenen Dosen bestrahlt und und Kaliumgehalt im Blute bestimmt. so habe ich das Versuchstier (Kanin jedesmal nach 24 Stunden den Calcium Zugleich babe ich auch das Blutbild untersucht, um die Schwankung des Calcium- und Kaliumgehaltes im Blute biologisch zu erklaren.
Die Resultate lassen sich, wie folgt, zusammenfassen. 1) Das Korpergewicht des Versuchstieres nimmt somohl durch Bestrahlung als auch durch Blutentnahme etwas ab. 2) Bei Blutentnahme zeigen der Hb- gehalt und die Zahl der roten Blutkorperchen eine deutliche Abnahme. Durch Bestrahlung werden beide vielfach beeinflusst, d. h. sie zeigen bei grosser Bestrahlungsdosis eine starkere Verminderung als bei einfacher Blutentnahme, wahrend sie bei mittlerer oder kleiner Dosis eine geringere Veranderung aufweisen, als es bei dem Kontrolltiere der Fall ist. 3) Die Gesamtzahl der Leukozyten vermehrt sich durch die Bestrahlung und der Grad der Vermehrung geht beinahe parallel mit der Dosis des Lichtes. 4) Die eosinophilen Leukozyten haben durch die starke Bestrahlung abgenommen, zeigen gagegen bei mittelstarker oder schwacher keine Veranderung bzw. nur eine Vermehrung leichten Grades. 5) Die Monozyten und die Lymphozyten sind im prozentuellen Verhaltnisse stets vermindert, wahrend sie in der Gesamtzahl eine massige Vermehrung aufweisen. Je grasser die Bestrahlungsdosis ist, um so auffallender ist die Veranderung der beiden Zellen. 6) Die Zahl der pseudoeosinophilen Leukozyten vermehrt sich sowohl relrativ als auch absolut, wobei sie fast parallel mit der Bestrahlungsdosis 7) Die Linksverschiebung des pseudoeosinophilen Kernbildes wird schon bei ein facher Blutentnahme nachgewiesen, bei der Bestrahlung tritt sie viel deutlicher auf und ihr Grad ist fast genau proportional der Bestrahlungsdosis. 8) Der Kaliumgehalt in Vollblut wird stets durch Blutentnahme bedeutend ver mindert. Bei starker Bestrahlung ist die Abnahme noch auffallender, wahrend sie sich bei massiger etwas schwacher als bei der Kontrolle zeigt. 9) Der Calciumgehalt im Vollblut vermindert sich allmahlch mit der Zunahme der Anamie, besonders bei starker Bestrahlung, dagegen ist er bei mittelstarker oder schwacher Bestrahlung erheblich vermindert und der Grad der Verminderung geht fast parallel mit der Bestrahlungsdosis. 10) Die Quote von Kalium und Calcium vergrossert sich allmahlich entsprechend der Zahl der Blutentnahmen, ebenso verhalt sie sich bei starker Bestrahlung. Dagegen wird sie bei mittelstarker oder schwacher Bestrahlung rapid und bedeutend herabge geht. setzt. (Autoreferat).